Goglmühle - Villa Astecker

Lenauweg 2 / 2a


 
West- und Südansicht der Astecker-Villa
Fotos: Karl Bleiziffer



rechts die sogenannte "Villa" Lenauweg 2 im Eigentum von Maria und Karl Bleiziffer
und links das ehemalige Kontor-Gebäude und die Sägehalle, Lenauweg 2a, im Eigentum von Frau Linda Schmidt.
Foto: Karl Bleiziffer

Seit dem 14. Jahrhundert gab es an der Traun die sog. Goglmühle. Sie gehörte im Laufe der Zeit den verschiedensten Besitzern. Ende des 19. Jahrhunderts erwarb die Familie Astecker die Mühle und ließ sich darauf eine Villa bauen. Sie fügte der Mühle auch ein modernes Sägewerk hinzu. 1967 wurde der Betrieb der Firma Astecker eingestellt. Die Gebäude wurden verkauft.

Die Goglmühle gab es an der Traun seit dem 14. Jahrhundert. Die Liegenschaft gehörte ursprünglich dem Frauenkloster Traunkirchen. Die Schwestern belehnten die Mühle an verschiedene Müllerfamilien.
Im Jahr 1455 erhielt eine Frau Katharina Gogelmüller von der Äbtissin Barbara die Mühle im Erbrecht verliehen.
Ab 1597 versuchte der damalige Besitzer Dr. Veith Spindler von und zu Hofegg eine Herrschaft einzurichten, welche u. a. Hofegg, Mühlwang, Baumgarten umfasste. Laut Grundbuch besteht bei dieser Behausung von alters her die „Mahlgerechtigkeit“ mit 7 Gängen auf der Traun.
Die seit Jahrhunderten an der Traunpromenade existierende Goglmühle unterhalb des sog. Kogel- oder Gugelbergs wurde 1805 durch einen Brand zerstört. Danach wurde sie wieder aufgebaut und danach weiter von verschiedenen Familien genutzt: ab 1831 von Familie Schausberger und ab 1874 von Familie Thaller. 1895 erwarben Franz und Anna Astecker die Goglmühle.
Die Brüder Astecker modernisierten 1899/1900 die Mühle, stellten sie auf Turbinenbetrieb um und fügten ihr ein Sägewerk hinzu. Ab 1900 begann man mit Turbinen zu arbeiten. In der Folge brachten zwei Brände das Werk in arge Schwierigkeiten: Dem ersten im Juni 1904 fielen die Stallungen, das Sägewerk und der Aufbewahrungsraum für Futter und landwirtschaftliche Geräte zum Opfer. 1906 brach schon wieder ein Brand aus, der alles zerstörte. Beim dritten am 14. Oktober 1918 brannte Asteckers Kunstmühle und Sägewerk erneut nieder. 
Die Firma Brüder Astecker beschäftigte bis zu 450 Personen. Im Jahr 1961 riss ein Hochwasser das Turbinenhaus weg.Nach der Einstellung des Sägewerkes 1967 erfolgte eine Umwandlung in Wohnnutzung (Lenauweg 2 - Villa Astecker, Lenauweg 2a - ehemalige Büro und Werkstätten in Wohnungen) und die bestehenden Hallen wurden gewerblich vermietet (dzt. Glaserei Wiesenberger).Bereits in den 1990-Jahren wurde die Gesamtfläche auf Verwandte der 2015 verstorbenen Anna Astecker aufgeteilt. Maria und Karl Bleiziffer konnten die ehemalige Astecker-Villa käuflich erwerben.

Im Jahr 1920 wurde das mindestens 200 Jahr alte Gebäude der heutigen Villa Astecker auf der Traunseite erweitert, aufgestockt und mit einem Holzvorbau versehen. Der ursprüngliche Bestand scheint allerdings noch älter zu sein. Sicher ist, dass das Haus vor 1800 entstand: Ein alter Keller und ein eingebauter Wandtresor, welcher mit 1650 datiert ist, lassen auf ein älteres Errichtungsjahr schließen.

Alte Bilder von der Goglmühle:

Goglwehr und Goglmühle (ganz rechts unten) o. J.
Quelle: Archiv Ernst Grabner

Goglmühle o. J.
Quelle: Sammlung Peter Huemer

Astecker-Wehranlage:


Foto: Archiv Wagneder

Verfasser: Karl Bleiziffer und Holger Höllwerth