Färber- oder Seilerhaus
ein reizvoll unregelmäßiges Biedermeier-Ensemble
Linzerstraße 12-14, 18
Dieser Bau wird 1620 erstmals genannt. Von 1639 – 1827 besaßen Seiler und in der Folge Färber das Haus mit der Nr. 12, früher Traundorf 54; z. B. ab 1860 die Färberfamilie Hausherr.
Die Häuser Linzerstraße 14 und 18, früher Traundorf 55, trug den Namen „Färberhaus“. Ab 1819 gehörten sie z. B. der Färberfamilie Schachinger; ab 1860 dem Schmalzhändler Jakob Hausherr und ab 1885 der Färberfamilie Hausherr.
1860 kam es durch die Besitzerfamilie Hausherr zur Vereinigung des Hauses Nr. 12 mit den Nachbarhäusern 14 und 18. Zusammen bilden sie einen heimeligen, verwinkelten Innenhof. Aus der Zeit des Zusammenschlusses stammt auch die qualitätsvolle Biedermeierfassade. Ein großer Reiz dieses Ensembles ist seine Unregelmäßigkeit und die Art und Weise, wie es der Straßenkrümmung folgt und damit die Linzer Straße prägt.
Zum Areal gehörte auch der heutige Michl-Parkplatz. Der Grund reichte bis über die heutige Mühlwangstraße hinaus. Bis in die 1950er Jahre war dies eine riesige Wiesenfläche, auf der bloß ein Heustadl („Michl-Stadl“) stand. An dessen höchstem Punkt wurde 1872/73 die sogenannte Hausherr-Villa errichtet. (Heute ist darin das Notariat Weinberger untergebracht.) Wie alten Plänen zu entnehmen ist, war früher auf dem Areal auch ein Teich. Dieser wurde vermutlich in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen zugeschüttet.
Der heimelige Innenhof des Seilerhauses in der Linzer Straße.
Foto: Otto Kienesberger
Die unregelmäßige Form des Häuserkomplexes
Foto: Otto Kienesberger
Auch für diese stilvolle Revitalisierung des Komplexes hat Mag. Paul Lintner am 3. Juli 2019 von der Gemeinde den „Salzträger“-Preis verliehen bekommen. Das andere revitalisierte und schön restaurierte Gebäude, das ihm diesen Preis einbrachte, ist das Doppelhaus Schleiß (siehe auch dort).
Dieser Beitrag stammt von Holger Höllwerth. Josef Aigner hat ihm dafür Informationen und die Fotos zur Verfügung gestellt.