Schiefe Pfarrhofkapelle

Die schiefe Kapelle von Gmunden
Foto: Wenzel Markus 

Am Eck des Pfarrhofareals steht an der Grundgrenze an der Gartenmauer eine Kapelle. Einst war sie ein  Karner. 1965 waren alle rund zwei Meter langen Wände des Oktogons des sechsseitige Gebäudes noch im Lot. Erst im Laufe der Jahre geriet das Gebäude, das laut Geologen auf einer Grundmoräne errichtet wurde, in eine Schräglage. Gründe dafür sind: Einerseits führt eine Wasserquelle vom Kalvarienberg durch den Kirchenplatz; diese hat die Kapelle von einer Seite unterspült. Auf der anderen Seite wird sie von Wurzeln eines alten Baums angehoben.
Dass diese Schräglage bis dato nur ganz wenigen Menschen aufgefallen ist, lag an den Bäumen sowie einer Thujenhecke und zwei Wartehäuschen für Busse in der Nähe, die die Sicht auf die Kapelle fast völlig verdeckt haben.Auch sonst fristete das Gebäude ein Schattendasein: Es verkam zu einem Gartenhäuschen. 2020 wurde es auf Wunsch des Stadtpfarrers Gerald Geyrhofer restauriert und zu Ehren der Heiligen Georg und Hubertus geweiht. Ein Abriss der nicht einsturzgefährdeten Kapelle kommt für den Pfarrer nicht in Frage. Vielmehr möchte er sie für Segnungen, Andachten und kleinere Hochzeiten nutzen. Nach Ansicht von Experten würde die Kapelle auseinanderbrechen, wenn man versuchen würde, sie gerade zu richten. An der westseitigen Außenwand befindet sich in einem spitzbogigem Feld  ein vom Reitklub Gmunden errichtetes Reiterdenkmal. Es trägt die Inschrift:  „Hl. Georg, bitt für uns. Gewidmet vom Reitklub Gmunden 1965". 

Das Reiterdenkmal an der Westseite
Foto: Wenzel Markus

Der Beitrag vom März 2022 stammt von Holger Höllwerth.